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An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ging es den Bauern schlecht. Sie arbeiteten unter veralteten Produktionsbedingungen zu niedrigen Preisen. Die Gründung der verschiedenen Bauernverbände, darunter auch der in Bakel, trug viel zur Verbesserung dieser Situation bei. Der Bauernverband wurde stark vom Klerus beeinflusst, was sich unter anderem in der Errichtung dieses Gemeindehauses zeigt, einem Musterbeispiel für den sehr traditionellen Stil der Delfse School, die in Brabant vor allem in dörflichen und ländlichen Gebieten üblich war. Es war für Versammlungen und Zusammenkünfte religiöser Vereinigungen bestimmt und wurde zu einem großen Teil vom Bauernverband Bakel finanziert.

Bakel. Das sehr schöne Gemeindehaus mit Theatersaal.

Im Jahr 1891 veröffentlichte d…

An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ging es den Bauern schlecht. Sie arbeiteten unter veralteten Produktionsbedingungen zu niedrigen Preisen. Die Gründung der verschiedenen Bauernverbände, darunter auch der in Bakel, trug viel zur Verbesserung dieser Situation bei. Der Bauernverband wurde stark vom Klerus beeinflusst, was sich unter anderem in der Errichtung dieses Gemeindehauses zeigt, einem Musterbeispiel für den sehr traditionellen Stil der Delfse School, die in Brabant vor allem in dörflichen und ländlichen Gebieten üblich war. Es war für Versammlungen und Zusammenkünfte religiöser Vereinigungen bestimmt und wurde zu einem großen Teil vom Bauernverband Bakel finanziert.

Bakel. Das sehr schöne Gemeindehaus mit Theatersaal.

Im Jahr 1891 veröffentlichte der Papst die Enzyklika Rerum Novarum. Eine Enzyklika ist ein Brief an alle Katholiken, und diese Enzyklika befasste sich mit den sozialen Bedrohungen der industriellen Revolution. Viele Arbeiter waren sehr arm und die Arbeitsbedingungen miserabel. Der Papst rief zu Genossenschaften auf. Pater Van den Elsen, der in Gemert geboren wurde, griff diese Idee für die Landwirte auf. Die Landwirtschaft befand sich in einer Krise, die Preise waren schlecht und die Produktionsbedingungen lagen Jahrhunderte zurück. Die Bauerngewerkschaft war geboren und wuchs schnell, 1896 gab es bereits 61 Bauerngewerkschaften. Auch der Bauernverband von Bakel wurde 1896 gegründet. Die Genossenschaften haben viel erreicht, unter anderem auch, weil die Pfarrer so eng eingebunden waren. Erwähnenswert ist Pfarrer Roest aus Deurne, der durch zahlreiche Versuchsfelder für Düngemittel warb und eine eigene Landwirtschaftszeitschrift, Rust Roest, herausgab. Der Dünger ermöglichte die Umsetzung zahlreicher anderer Innovationen, und die damals in großem Umfang durchgeführten Peel-Rekultivierungen verschafften den angehenden Landwirten neue Flächen für ihre Betriebe. Die genossenschaftlichen Milchfabriken, die Butterfabriken, die Kreditbank für Landwirte - all dies waren Initiativen, die die Bedingungen der Landwirte verbesserten. Die enge Zusammenarbeit des Klerus mit der Bauerngewerkschaft zeigt sich auch in diesem Pfarrhaus, einem Nationaldenkmal, das 1938 größtenteils mit Geldern der Bauerngewerkschaft gebaut wurde.

Die katholische Kirche blühte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiter auf, insbesondere vor dem Zweiten Weltkrieg. Dieses Pfarrhaus war ein Gebäude, von dem aus die vielen verschiedenen kirchlichen Vereinigungen verwaltet wurden und in dem sie sich versammeln konnten. So gab es zum Beispiel das Patronat, einen Verein für Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren (übrigens getrennt), der sie in ihrer kirchlichen und sozialen Ausbildung begleitete, nachdem sie die Volksschule beendet hatten und ins Berufsleben eintraten. Es gab auch die kirchliche Armenfürsorge, die sich um die Armen der eigenen Gemeinde kümmerte, und viele andere, die oft mit der Jugendbildung und -fürsorge zusammenhingen. Wahrscheinlich traf sich auch der Bauernverband oft im Pfarrhaus. Das Gebäude verfügte auch über einen großen Theatersaal mit Platz für etwa 350 Personen; die Blaskapelle von Bakel, Musis Sacrum, gibt hier immer noch Konzerte.

Heute ist es ein Ort für Hochzeiten und die Räume werden vermietet. Das Äußere des Gebäudes wurde seit seinem ursprünglichen Bau nicht verändert, und das Wappen und die Statue des Heiligen Willibrordus, des Schutzpatrons der Gemeinde Bakel, sind deutlich zu erkennen. Das Gebäude wurde im Stil der Delfter Schule erbaut. Dies war ein Stil, der vor dem Zweiten Weltkrieg besonders beliebt war und auf dem Brabanter Dorf basierte; er befürwortete die Verwendung von Backstein und einfachen, historischen Formen. Bei Regierungs- und Kirchengebäuden waren mehr Verzierungen erlaubt, die dann oft aus Naturstein bestanden, wie hier die Tuffsteinstatue des Heiligen Willibrordus und die hellen Tuffstein-'Speklagen' zwischen den Ziegeln.

Quellen:

W. van den Berk, Einhundert Jahre NCB Bakel: 1896-1996, 1996, Uitgeverij Nuntio, Nuland

M. van Hees, D. Verhoeven, Voor ziel en zaligheid: Theorie en praktijd van de Rooms-Katholieke opvoeding in oostelijk Noord-Brabant, 1900-1930, 1987, Rijksuniversiteit Utrecht, Utrecht

RCE, Beschreibung des Denkmals

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