Boerderij: D'n Traonpot, wevershuis anno 1752, Gemert

Dieser schöne Bauernhof im Weiler Boekent zwischen Gemert und De Mortel wurde lange Zeit als Hausweberei genutzt. In dem jahrhundertealten Weiler Boekent, der sich an einer Kreuzung von fünf Straßen kurz vor dem heutigen Gemert gebildet hat, steht noch immer dieses schön erhaltene Bauernhaus mit kurzem Giebel.

Im Jahr 1752 wurden an dieser Stelle zwei Wohnhälften zu einem Haus zusammengefügt. Bis etwa 1908 befand sich an dieser Stelle eine Hausweberei. Vor jedem der ursprünglich fünf Fenster auf der Straßenseite stand ein Handwebstuhl. In früheren Zeiten baute der Eigentümer/Bewohner auch den Flachs, aus dem das Leinen hergestellt wurde, selbst an. Gemert war im 19. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum für Heimweber, in der Nähe des industrielleren Helmond und mit niedrigen Lohnkosten. Mit dem Aufkommen der Maschinenweberei im späten 19. Jahrhundert ging diese Position verloren. Gemert versuchte noch, mit dem Aufschwung Schritt zu halten, indem es ebenfalls eine Weberei errichtete, aber ohne Erfolg. Sie hatten buchstäblich den Anschluss verpasst. Der neue Kanal, die Zuid-Willemsvaart, führte an Helmond Someren vorbei und nicht an Gemert. Der Transport von und nach Gemert war nun teuer im Vergleich zu den Orten, die an den Kanal grenzten.

Der Name D'n Traonpot stammt wohl von einem Nebenprodukt des Flachsanbaus, nämlich dem Leinöl ("Traon"). Von 1908 bis 1969 wurde das Anwesen als kleines Bauernhaus genutzt, seither als Wohnhaus. Auf dem Schornstein befindet sich eine Wetterfahne, die einen "Traonpot" (Topf, in dem das Leinöl aufbewahrt wurde) darstellt, ein originaler "Traonpot" steht auf der Fensterbank in d'n Herd vor dem Fenster. Unter der reetgedeckten Traufe der vorderen Fassade hängt ein so genannter Starentopf.