Kapel De Olde Kerk | Gemert
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Die Einwohner von Gemert gehörten im Mittelalter kirchlich zum Kirchspiel Bakel. Die alte Pfarrei von Bakel umfasste nicht nur Bakel und Gemert, sondern auch Deurne und Vlierden. Innerhalb dieser Pfarrei baute die Familie Van Gemert für sich und ihre Mitbewohner eine eigene Kirche, die dem Heiligen Willibrord und dem Heiligen Kreuz von Miracul geweiht war.
Die älteste Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1326. Damals bezeichnete Diede…
Die Einwohner von Gemert gehörten im Mittelalter kirchlich zum Kirchspiel Bakel. Die alte Pfarrei von Bakel umfasste nicht nur Bakel und Gemert, sondern auch Deurne und Vlierden. Innerhalb dieser Pfarrei baute die Familie Van Gemert für sich und ihre Mitbewohner eine eigene Kirche, die dem Heiligen Willibrord und dem Heiligen Kreuz von Miracul geweiht war.
Die älteste Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1326. Damals bezeichnete Diederik (II) van Gemert seine Rechte an der Kirche auch als 'unsere Eltern und unsere Vorgänger ghehadt'. Die Kapelle bestand also bereits seit mindestens drei Generationen. Ein weiterer interessanter Eintrag findet sich im Kirchenbuch des Pfarrers Gautius. Im Jahr 1588 wurden neue Glocken gegossen, wobei Material von älteren Glocken verwendet wurde. Eine dieser älteren Glocken trug die Inschrift "Domina Agnes de Gemert, gegossen anno 1270". Agnes war die Ehefrau von Diederik (I) van Gemert, der im selben Jahr den Novellenzehnten von Gemert in Form einer (Erb-)Pacht vom Abt von Echternach erwarb.
Alles deutet darauf hin, dass die Gemert-Kapelle eine "richtige Kirche" der Van Gemerts war. Im Jahr 1270 wurde die Kapelle erheblich umgebaut und auf jeden Fall mit einer neuen Glocke ausgestattet. Die alte Kirche war von einem Graben umgeben, der mindestens 8 Fuß breit war. Innerhalb des Grabens befand sich ein Friedhof, auf dem Diederik van Gemert seine Gerichtssitzungen abhielt. Mit dem Bau der neuen, noch bestehenden Pfarrkirche St. Johann im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts wurde die Kapelle überflüssig.
Noch im 15. Jahrhundert wurde an der Stelle der alten Kirche ein Gasthaus mit Brauerei eingerichtet, das lange Zeit als Gasthaus 'De Olde Kerk' bekannt war. Der Standort der Olde Kerk wird heute von The Pelicaen markiert und befindet sich in der Church Street, gegenüber der heutigen Pfarrkirche.
Quellen:
J. Timmers, Entwicklungen im mittelalterlichen Gemert, in: A. Thelen (ed), Het Hooghuis te Gemert, Bijdragen tot de geschiedenis van Gemert nr 27, Gemert, 2001