Armenhoeve Gemert
Wann das Gut Ten Broek gegründet wurde, ist nicht bekannt. Der früheste Hinweis auf seine Existenz stammt aus dem Jahr 1332. Die Komturei Ge…
Wann das Gut Ten Broek gegründet wurde, ist nicht bekannt. Der früheste Hinweis auf seine Existenz stammt aus dem Jahr 1332. Die Komturei Gemert des Deutschen Ordens war traditionell der Eigentümer. Im Jahr 1421 wurde das Gut Ten Broek von Komtur Iwan van Cortenbach in Erbpacht gegeben. Im Jahr 1434 wurde Goyart van Werme der Eigentümer. Er war auch Lehnsherr des benachbarten Gutes Ten Boer. In seinem Testament von 1454 vermachte Goyart das Gut Ten Broek zusammen mit dem Gut Ten Boer der Kirche von Gemert. Daran waren eine Reihe von Verpflichtungen geknüpft, unter anderem die, an jedem Freitag in der Fastenzeit "2 Fässer weiße Erbsen, 3 Heringe und so viel Brot, wie ein normaler Mensch bei einer Mahlzeit essen kann", an 13 arme Menschen in Gemert zu verteilen. Außerdem sollte an Goyarts Sterbetag Brot an alle anwesenden Armen verteilt werden, solange die Vorräte reichten (es war 1 Mud Roggen vorhanden). Seitdem wurde der Hof im Volksmund De Armenhoeve oder auf Gemerts: D'Ermerhoewf genannt. Das Spinnen (= Verteilen) an die Armen wurde bis ins 20. Jahrhundert fortgesetzt, bis der Hof von der Kirche an Privatpersonen verkauft wurde.
Das heutige Gebäude ist ein sogenanntes Eckgiebel-Bauernhaus. Die Eckfassade entstand durch einen Anbau an die Frontfassade in Längsrichtung des Hauses. Teile des Gebäudes gehen auf das Mittelalter zurück. Auffällig ist die große Höhe der sogenannten Herrenstube. In einem Balken über dem Kamin befindet sich folgender Text: 'Anno 1619 Ansem Jeghers ende Meriken sijn huysvrou'.
Früher war das Gehöft von einem Wassergraben umgeben, der inzwischen zugeschüttet worden ist. Im Jahr 1985 wurde die freistehende Scheune abgerissen. Die Bäckerei ist noch intakt. Das Anwesen ist ein nationales Denkmal.